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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 127

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 127 Stämme, wie die der Sueven oder Schwaben, der Katten (Hessen), der Cherusker u. a., ist wahrscheinlich der Name Germanen, d. h. Wehr- mannschaften, entstanden. — Was man gewöhnlich die große Völkerwan- derung nennt und als ein räthselhaftes sich vorwärts und übereinander Wälzen der Völker betrachtet, ist im Grunde nichts Anderes, als das sieg- reiche Ende des Jahrhunderte lang fortgesetzten Kampfes der Deutschen gegen die Römer und ihres Bestrebens nach Ansiedelung in fremden Ländern, bei Ueberfüllung des eigenen Vaterlandes oder beim Drange nomadischer mongolischer Völkerzüge gegen Westen. So treten zuerst, schon 100 Jahre v. Chr. Geb., die Cimbern und Teutonen, aus deni nördlichen Deutschland oder der dänischen Halbinsel, Ansiedelung gegen treue Dienste im Kriege begehrend, ans und unterliegen der überlegenen römischen Kriegskunst des Marius, weil sie den Römern gerade in dem höchsten Punkte ihrer kriege- rischen Macht begegneten. So brechen die Helvetier aus ihrem Lande her- vor und tverden von Cäsar nach großem Verluste zurückgewiesen, und auch Ariovist (Ehrenvest?), ein Oberhaupt der Sueven, wird von Cäsar über den Rhein zurückgeworfen. Von nun an beginnt der beinahe ununter- brochene endlich M9 V w 9 * * » • » w nach vier Jahrhunderten den vollständigsten Sieg erringen. Cäsar hatte nur versuchsweise und ohne bleibenden Erfolg den Rhein, wahrscheinlich in tw Gegend von Neuwied, überschritten. Unter Augustus hoffte man eine Zeit lang, die Germanen zu unterjochen, wie es mit so manchen anderen kriegerischen Völkern gelungen war. Drusus, der tapfere Stiefsohn Augusts, drang in 4 Feldzügen, 12—9 Jahre v. Chr., bis an die Elbe, doch ohne bleibende Eroberungen zu machen; sein Bruder Tiberius kämpfte nicht allein mit Glück, sondern es gelang ihm auch, mehrere deutsche Völker- schaften zu gewinnen und als Hülsstruppen in Sold zu nehmen. Schon glaubten die Römer, das Land bis an die Weser das ihre nennen zu können, und der kurzsichtige Varuö unternahm es sogar, römische Sitten und Gerichtsordnung einzuführen, als er mit 3 Legionen von den Deutschen, unter Hermanns (Arminius), eines Fürsten der Cherusker, Anführung im Teutoburger Walde, wahrscheinlich beim heutigen Feldrom (unweit Pader- born), völlig vernichtet tvard. Germaniens, der edle Sohn des Drusus, unternahm vergeblich 4 Feldzüge, um die Erschlagenen zu rächen; frucht- lose, unentschiedene Siege waren Alles, was er gewann, und kaum nur entging ein Theil seines Heeres dem Schicksal des Barus. Hermann aber, der mit Recht jetzt allgemein gefeierte Retter der deutschen Freiheit, von seinen eigenen Zeitgenossen wenig erkannt, von seinem Schwiegervater Segest, dem er die Tochter Thusnelda entführt hatte, zeitlebens angefeindet, dessen eigener Bruder unter dem Namen Flavius im Römerheere diente, fiel durch Meuchelmord, als ein Opfer der kleinlichen Eifersucht seiner Ver- wandten und anderer Oberhäupter. Doch lebte zu Tacitus' Zeiten sein Andenken in den Liedern, die das Volk zu seiner Ehre sang. Von der Zeit an ward es Grundsatz der Römer, sich aus den Besitz des Rhein- und Donauufers zu beschränken, und lange genug gelang es ihnen, diese wohlbefestigten Grenzen unter harten Kämpfen zu behaupten. Siegreich führte noch Trajan den Krieg im heutigen Ungarn und überschritt die

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 128

1869 - Braunschweig : Schwetschke
128 A. Europa. Donau; aber nur mit der äußersten Anstrengung gelang es Marc Aurel, 166—180 n. Chr., die Angriffe der Quaden und Markomannen, im heutigen Oesterreich, Böhmen und Mähren, zurückzuhalten. Immer sicht- barer ward nun der Verfall und die Erschöpfung der Römer; schwach nur vermögen sie noch dem Andringen der Germanen zu widerstehen. Schon hatten verschiedene deutsche Stämme Ansiedelung im S. der Donau erhalten; schon bestanden die Heere der Römer größtentheils ans angeworbenen oder ihnen verbündeten Barbaren; schon sehen wir Deutsche an der Spitze römischer Heere, im Senat, in der Nähe des Throns: als endlich im Anfange des 5. Jahrh, das längst nur noch dem Namen nach vorhandene römische Reich eine leichte Beute der Germanen ward, welche von allen Seiten in die erschöpften, verödeten Provinzen eindrangen und zum Theil von den unglücklichen römischen Unterthanen mit Freuden aufgenommen wurden. Man kann zur leichteren Uebersicht -1 Haupteinbrüche germanischer Völkerschaften unterscheiden. Von O. her drangen aus dem heutigen Ungarn die verschiedenen gothischen Völkerschaften erst in Griechenland und dann in Italien ein, wo, nachdem Rom schon einige Mal von ihnen erobert, Odoacer, Anführer der Heruler und Rugier, dem römischen Reiche 476 ein Ende machte. Sie waren unstreitig die mildesten aller Germanen und durch das Christenthum den Römern näher verwandt; ihr Reich aber war nur von kurzer Dauer, sie unterlagen den Longobarden, wie diese später den Franken. Ein zweiter Zug, aus einem Theile der Gothen, West- gothen, den Sueven, Vandalen und Alanen bestehend, drang über den Rhein und eroberte Spanien, später auch für einige Zeit die Nordküste von Afrika. Die Burgunder, welche die nämliche Richtung nahmen und ebenfalls zu den edelsten germanischen Stämmen gehörten, ließen sich an der Rhone und im südlichen Frankreich nieder, bis auch sie den Franken unterlagen. Die fränkischen Stämme, die zu den weniger gebildeten gehörten, drangen anfänglich nur über den nördlichen Rhein und eroberten die jetzigen Niederlande; später ward ihr Reich das ausgedehnteste von allen. Von den nördlichsten und wahrscheinlich ungebildetsten aller ger- manischen Völker gingen die Sachsen und Angeln (Angelsachsen) nach Britannien über und eroberten den größten Theil des heutigen England. Zu gleicher Zeit finden wir im äußersten No. von Deutschland slavische Völker, unter dem allgemeinen Namen der Wenden bekannt, von welchen es ungewiß bleibt, ob sie schon längst dort unter den Germanen gemischt Wohnsitze gehabt oder ob sie in die nun minder bevölkerten Gegenden fried- lich oder als Sieger eingerückt. Verworrener und zerstörender wurde die Völkerwanderung durch das Hinzukommen eines jener seltenen Menschen, welche das innere Asien zu Zeiten hervorgebracht, des Attila (deutsch Etzel), „Gottes Geißel", welcher an der Spitze der Hunnen seine unermeßlichen Streifzüge aus der Großen Tatarei bis in die Gegend der Marne und an die Thore von Rom ausbreitete. Viele deutsche Stämme waren von ihm unterjocht oder mit ihm verbündet, und andere Deutsche waren es, Franken und Westgothen, welche in den Ebenen von Chalous-sur-Marne, auf den sogenannten Catalaunischen Feldern (451), seinen Alles verwüstenden Zügen ein Ziel setzten. Er wendete sich hierauf nach Italien und starb glücklicher Weise im Jahre 453.

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 129

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. Die Besitznahme der römischen Provinzen durch die Germanen war im Ganzen genommen von geringen Verheerungen und Blutvergießen begleitet gewesen: desto blutiger aber waren die Kämpfe, welche nunmehr unter den Eroberern selbst entstanden, als besonders die Franken unter Chlodwich von 491 bis 511 die Westgothen und Burgunder, im heutigen Frankreich, die Allemannen im südlichen und die Thüringer im östlichen Deutschland besiegten und sich unterwarfen. Das dadurch entstandene große Frankreich kam nach langen inneren Zerrüttungen endlich in die kräftigen ände Karl Martell's, seines Sohnes Pipin und endlich dessen Sohnes arls des Großen, 771—814, welcher die Grenzen seines Reiches durch Umerjochung achsen schwachen er mit Waffengewalt zum Christenthum bekehrte, und eines T Spanien bis an den Ebro bedeutend erweiterte. Als aber nach der Regierung seines Sohnes Ludwigs des Frommen dessen Söhne erst mit dem Vater um die Theilung, dann unter sich um den Besitz der Erbschaft seines Reiches in blutigen Kämpfen stritten, kam endlich 843 zu Verdun jener berühmte Theilungsvettrag zu Stande, wodurch die unabhängige Existenz der drei Reiche Deutschland, Frankreich und Italien begründet ward. Von Ludwigs Söhnen erhielt Lothar Italien und das sogenannte lotharingische Reich; Karl der Kahle das eigentliche Frankreich, und Ludwig der Baier oder der Deutsche Deutschland, und mit ihm beginnt (876) im engeren Sinne die Geschichte des deutschen Reiches. Welche Veränderungen bis auf diesen Zeitpunkt in der ursprünglichen Ver- fassung der deutschen Völker entstanden, das Entstehen großer Vasallen, das Emporkommen der Geistlichkeit und ihre Theilnahme an der Regie- rung der Völker, das Alles haben wir bei Frankreich entwickelt. Hier bleibt nur noch zu erinnern übrig, daß das Christenthum theils durch die Bemühungen ftommer Mönche, zuerst von Gallien und später vorzüglich aus England, unter welchen Winfried oder Bonifacius der bedeutendste gewesen, im Lause des 7. und 8. Jahrh., theils aber auch durch die siegreichen Waffen Karls des Großen in Deutschland einge- führt ward. So groß war die Ehrfurcht vor dem Andenken Karls des Großen, daß man, so lange Nachkommen von ihm vorhanden waren, der alten deutschen Sitte der Wahl zu vergessen schien, bis sie endlich mit dem unmündigen Ludwig dem Kinde 911 ansgestorben. Deutschland befand sich damals in einem traurigen Zustande der inneren und äußeren Schwäche. Die vier großen Vasallen, die Herzöge von Sachsen, Franken, Baiern und Schwaben, waren der königlichen Macht weit überlegen, und unaufhörlich wiederholte Einfälle raubgieriger Barbaren zerrütteten das unglückliche Land. Im Norden streiften die heidnischen Normänner (allgemeiner Name der Dänen, Norweger und Schweden); im O. drohten die Wenden; von So. brachen die Alles verwüstenden Schwärme der Ungarn hervor, die mit ihrer leichten Reiterei Alles überschwemmten und jede Gegenwehr unmöglich machten, und einst sogar durch Deutschland nach Frankreich vor- drangen und ihren Rücktveg durch Italien nahmen. Noch Konrad der Lalier (Herzog von Franken), der erste deutsche Wahlkönig, vermochte wenig zur Wiederherstellung der Ordnung. Dies gelang erst den Regenten Bkanc's Handbuch 11. 8te Aust. 9 /

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 218

1869 - Braunschweig : Schwetschke
218 A. Europa. Mühlen. Paderborn hatte sonst eine Universität, jetzt ein katholisches Pre- digerseminarium. In der Nähe, ohne daß man im Stande wäre, den Ort genau zu bestimmen, ist das Schlachtfeld, auf welchem Hermann die Legionen des Barns vernichtete. — Minden, eine starke Festung an der Weser, mit 17,527 Einw., welche von mancherlei Gewerben und vom Handel leben. % St. im Süden der Stadt ist die von dem Jakobs- und dem Wittekindsberge ge- bildete Porta westphalica. Die Gegend ist schön und reich an Steinkohlen. Unter den gewerbtreibenden Orten sind die bedeutendsten: Bielefeld, am Lutterbache, ein beinahe ganz protestantischer Ort mit 16,523 Einw., der Hauptpunkt für den westfälischen Linnenhandel; die ganze Gegend wird von Spinnern und Webern bewohnt. Ihr zur Seite stehen: Hamm, an der Lippe, mit 7830 Einw., und Soest l,spr. Sohst), mit 11,430 Einw. Die Gegend heißt die Soester Börde und ist sehr frucht- bar. — Herford, mit 11,346 Einw., an der Werra; und Dortmund, mit 27,360 Einw., durch Fabriken in Metall, Taback, Baumwolle und Leinwand, wie durch Handel blühende Städte. — Durch Metallar- beiten zeichnen sich aus: die sogenannte En neper- oder Em per str aße, eine Reihe von Eisenwerken, zwischen den Oertern Hagen, Gewelsberg, Schwelm und Langenfeld, bis zum Wupperthale, wo mehr gröbere Arbeiten, als: Sensen, Strohmesser u. s. w., verfertigt werden; Altena, 6154 Einw., an der Lenne, und Iserlohn, mit 14,908 Einw., dagegen liefern die feinsten Arbeiten, als: Draht-, Steck und Nähnadeln, Fisch- angeln, Fingerhüte, Feilen u. s. w. Bei Siegen, an der Sieg, mit 8815 Einw., liegen viele Eisenbergwerke. Witten, 10,542 Einw., an der Ruhr, mit Steinkohleugruben und mannigfaltigen Fabriken. Hörde, 8150 Einw., au der Embscher, mit einem Steinkohlenwerke. Hier ist der Sitz des berühmten Etablissements des Hörder Bergwerks- und Hüt tenvereins. Die Hermannshütte arbeitet mit.nahe an 3000 Arbeitern. Das Hörder Eisenwerk producirt jährlich gegen 50 Mill. Pfund Roheisen u. s. w. — Die Provinz hat 3 bekannte Badeörter: Schwelm, unweil Elberfeld, mit 5326 Einw., Driburg, unweit Paderborn, und Rh eme an der Weser, unweit Minden. — Zu nennen sind noch Arnsberg, 4585 Einw., an der Ruhr, ist immer Hauptstadt des oberen Ruhrlandes, auch Hansestadt gewesen. Corvei, an der Weser, alte gefürstete Abtei, 1803 aufgehoben, von Ludwig dem Frommen 816 gestiftet. 8. Die Rhein - Provinz. An die jetzige preußische Rheiuprovinz knüpfen sich alle historische Erinnerungen. Schon unter Julius Cäsar (58—49 v. Chr.) wurden die Rheingegenden den Römern bekannt; Kaiser Augustus ließ Grenz- festungen und Castelle am Rhein errichten und Drusus commandirte hier seine Legionen. Mancherlei Ueberreste ragen aus dieser römischen Zeit bis in die Gegenwart. Acht Jahrhunderte später hatte Jtavi der Große hier seine Lieblingssitze, Grasen und Ritter saßen im Mittelaller auf ihren Rheinburgen, in den Zeiten der Hansa erhoben sich mächtige Städte mit ihren bis jetzt bewunderten Baudenkmälern; in allen Zeiten deutscher Geschichte und demschen Lebens haben die Rheinlande eine wichtige Rolle

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 310

1869 - Braunschweig : Schwetschke
310 A. Europa. Einwohner. Verfassung. Die Einwohner sind bei Weitem dem größten Theile nach katholisch, und man zählt im Lande 133 Klöster, doch genießen die Protestanten voll- kommene Gewissensfreiheit und gleiche bürgerliche Rechte. In Rheinbaiern haben sich Lutheraner und Reformirte seit 1818 unter dem Namen einer protestantisch-kvangelisch-christlichen Kirche vereinigt. Seit 1818 erfreut sich Baiern einer repräsentativen Verfassung. Die Ständeversammlung besteht aus 2 Kammern, der Reichsräthe und der gewählten Abgeordneten der Städte und des Landes, welche sich alle 3 Jahre versammeln und das Recht besitzen, die Steuern zu genehmigen. — Baiern zählt 8 Orden: den 1414 gestifteten und 1709 erneuerten Hubertus-Orden; den St. Georgen-Orden, von Maximilian I. gestiftet und 1729 erneuert; den 1693 gestifteten und 1808 erneuerten St. Michaels-Orden; den 1806 für kriegerische Verdienste gestifteten Max-Josephs-Orden; den 1808 gestifteten Civilverdienst-Orden der baierischeu Krone; den 1827 gestifteten Ludwigs-Orden; den ebenfalls 1827 gestifteten Elisabeth-Orden für Damen, und den 1766 gestifteten Theresien- Orden. Außerdem der Maximiliansordeu für Wissenschaft und Kunst, das Ehrenkreuz des Ludwigsordens und die goldene Verdienstmedaille. Geschichte. Ein großer Theil des jetzigen Baierns machte lange Zeit unter dem Namen Vindelicia einen Theil des römischen Reichs aus. Den von den Markomannen aus Böhmen vertriebenen Bojern räumten die Römer hier Wohnsitze ein, und so entstand der Name des Landes Bojoaria, später in Bavaria verändert. Bei der Auflösung des römischen Reiches ward Baiern dem ostgothischen und später dem fränkischen Reiche unterwürfig, doch so, daß es eigene Herzöge aus dem berühmten Stamme der Agilolfinger behielt und in seiner ungleich größer» Ausdehnung ganz Oesterreich bis an die Grenze Ungarns mitbegriff. Der letzte Agilolfinger, welcher sich mit seinen! Schwiegervater Desiderius, dem Könige der Langobarden, gegen Karl d. Gr. verbunden, ward überwunden und in ein Kloster gesteckt. Seitdem ward Baiern von Statthaltern mit dem Grafentitel regiert, unter welchen die Fa- milie der Witlelsba'cher, bei der Schwäche der Karolinger, zu großem An- sehen gelangte. Unter den Ottonen verloren die Wittelsbacher ihr herzogliches Amt, welches nach manchem Wechsel von Kaiser Heinrich Iv. dem Herzoge Welf, Sohn des Markgrafen Azzo von Mailand, gegeben ward. Die Wel- fen, unter denen Heinrich der Löwe hervorleuchtet, erhoben sich zu bedeuten- der Macht und vereinigten die Herzogthüiner Baiern und Sachsen, bis Fried- rich I. ihnen beide wieder entriß, sie auf ihre Stammgüter in Sachsen (Braunschweig) beschränkte und Baiern 1180 dein Otto von Wittelsbach, einem Nachkommen der alten Herrscher, verlieh. Durch Heirath und Be- lehnung erwarben die Wittelsbacher auch die Pfalz am Rhein, theilten sich aber bald in zwei Linien, wovon die pfälzische die Rheinpfalz und Ober- baiern, die baierische Niederbaiern erhielt, doch so, daß alle Länder der einen

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 378

1869 - Braunschweig : Schwetschke
378 A. Europa. züglich im 12. Jahrhundert eingewandert, haben sie besonders die nördlichen Gegenden besetzt, den Bergbau und die Gewerbe in Aufnahme gebracht und sich wenigstens persönlich frei behauptet. Außerdem leben noch verschiedene Völkerstämme in Ungarn, als: Rumänen (6 Proc.), wahrscheinlich Nach- kommen der alten Bewohner zur Zeit der Römer, sie sind meist Hirten und Fuhrleute; Juden iy2 Proc.; Zigeuner (*/> Proc.), ein räthselhaftes, heimathloses, meist nomadisirendes, vom Wahrsagen, Pferdehandel, kleinen Metallarbeiten lebendes Völkchen. Sie erschienen zuerst im 14. und 15. Jahrhundert in Europa und wurden anfänglich als aus Aegypten vertriebene Christen überall wohl aufgenommen, bis ihr unüberwindlicher Hang zum Müßiggang und zum Stehlen sie aus den meisten gebildeten Ländern ver- trieb. Die wahrscheinlichste Meinung ist die, daß sie aus Ostindien, von den in der Halbinsel noch jetzt vorkommenden Bhiljäs abstammen. In jedem Lande Europas bezeichnet man sie mit einem verschiedenen Namen: in Frankreich heißen sie Bohemiens; in Spanien Xitanos (chitanos); in Italien Zingari; in England Gipsies, d. i. Aegyptier. Endlich leben noch in Ungarn viele Armenier, meist Viehhändler. Die magyarische Sprache ist mit der finnischen verwandt und hat eine verhältnißmäßig ziemlich reiche Literatur. Sonst wurde im Lande sehr viel Latein gesprochen. In Hin- Bezüglich der Berfas sicht der Religion theilen sich die Einwohner in Katholiken, Griechen, Pro mir sung und Verwaltung steht Ungarn mit den übrigen Kronländern auf fast gleicher Stufe, und seit dadurch die Zollschranken fielen, haben auch die früheren Beschränkungen nach dieser Seite aufgehört. Trotzdem ist, der geringen Industrie entsprechend, auch der Handel nicht bedeutend, und bei einem vorzugsweise nur nach dieser Seite producirenden Lande vorherr- schend ein solcher, welcher die Erzeugnisse des Bodens dem Westen übermittelt. um sie von diesen Provinzen nicht selten in Jndustrieproducte verwandelt wieder zurückzukaufen. Geschickte. Der größte Theil des heutigen Ungarns war lange Zeit unter dem Namen Pannonien eine römische Provinz. Als das römische Reich dem Andränge barbarischer Völker erlag, ward Pannonien abwechselnd von vielen Völkerschaften durchzogen und besetzt, unter welchen die Gepiden und später die Avaren die bedeutendsten waren. Mit letzteren hatte noch Karl d. Gr. zu kämpfen, welcher sein Reich bis an die Raab ausdehnte und den Avaren das Christenthum aufdrang. Doch bald gingen die Schöpfungen des großen Kaisers für ein halbes Jahrhundert in den Donauländern zu Grunde. Der finnisch-uralische Stamm der Magyaren (spr. Madjaren) wurde schon im Anfange des 9. Jahrhunderts, wo derselbe an der Wolga unter der Bot- mäßigkeit des Chans der Chazaren seßhaft war, westwärts gedrängt. Ehe- mals in 7 Stämme getheilt, vereinigten sich dieselben um die Mitte des 9. Jahrhunderts unter einem Führer, unterjochten zunächst, nachdem sie selbst von der unteren Donau hinterlistig und grausam vertrieben worden waren (894), die zwischen Theiß und Donau Wohnenden lind unternahmen ver

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 399

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 399 Zu diesen, welche man die Urv'ölker Italiens nennen kaun, kamen nun im südlichen Theile und auf Sicilien viele griechische Niederlassungen; dvch waren mit geringen Ausnahmen diese griechischen Städte schon größtentheils zerstört oder sehr herabgekommen, als die Römer in jene Gegenden vor- drangen. Im nördlichen Italien verbreiteten sich schon in sehr alter Zeit gallische Völkerschaften und verdrängten einen Theil der Ligurer und der Etruster; sie waren so sehr das vorherrschende Volk in jenen Gegenden, daß die Römer, mit denen sie vor ihrer Unterjochung häufige und blutige Kriege geführt, nach ihnen das ganze nördliche Italien, Gullia cisalpina (Gallien diesseit der Alpen) oder Oallia togata nannten, weil die über- wundenen Gallier mit der Sprache und den Sitten der Römer auch das diesen eigenthümliche Kleid, die Inga, angenommen hatten, im Gegensatz des eigentlichen Galliens oder Frankreichs, welches bei den Römern Oaliia transalpina (das jenseit der Alpen gelegene) oder coinata hieß, weil die dortigen Einwohner das Haupthaar (coma) lang wachsen ließen. Einer alten, allerdings durchaus unhistorischen und fabelhaften, aber seit dem 5. Jahrhundert Roms so allgemein angenommenen Sage nach, daß Virgil daraus sein Heldengedicht gründen konnte, war Aeneas, nach der Zerstörung Trojas, mit fliehenden Trojanern an der Küste Latinms gelandet, hatte Lavinia, die Tochter des dortigen Königs der Aboriginer Latinus, geheirathet und eine Stadt Lavinium gegründet. Sein Sohn Ascanius erbte die Herrschaft über die nunmehrigen Lateiner und gründete 30 Jahre später in einer fruchtbareren Gegend die Stadt Alba longa. Die Reihe der von ihm abstammenden albanischen Könige ist durchaus fabelhaft; den- noch knüpft sich an sie die erste, überaus unsichere, wo nicht ganz mythische, doch von Dichtungen aller Art sehr entstellte Geschichte der Entstehung und der ersten Erweiterung Roms. Da hier nicht der Drt ist zu historischen Untersuchungen, so können wir auch hier nur die herkömmliche Geschichte Roms erzählen. Der letzte König von Alba aus des Aeneas Geschlecht, Nümitor, so erzählt die Sage, ward von seinem jüngern Bruder Amulius verdrängt und sein Sohn ermordet. Seine Tochter Rhea Sylvia aber, welche Amulius, damit sie kinderlos bliebe, unter die Jungfrauen der Vesta halte aufnehmen lassen, ward durch den Gott Mars Mutter und gebar Zwillinge, den Romulus und Remus. Diese befahl Amulius in die eben stark ausgetretene Tiber zu werfen; sie wurden aber an's seichte Ufer ge- trieben, von einer Wölfin gesäugt und von einem herbeigekommenen Hirten erzogen. Später zu kriegerischen Jünglingen herangewachsen und von ihrer Herkunft unterrichtet, erschlugen sie den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Sie selbst aber beschlossen, an der Tiber, in einer mit Hügeln, Morästen und Wald erfüllten Gegend, eine neue Stadt zu gründen. Jeder begab sich auf den von ihm gewählten Hügel, um aus dein Fluge der Vögel zu erforschen, welcher von beiden den Platz bestimmen und die Herrschaft führen sollte. Remus erblickte zuerst 6 Geier, Romulus später Id!, welche Mehrzahl für ihn entschied. In der Folge deutele man dies auf Jahrhunderte der Bestehung des römischen Reichs, welches, da man gewöhnlich das Jahr 753 v. Ehr. als das der Gründung Roins an- nimmt und das weströmische Reich 480 unterging, ziemlich genau mit der Geschichte übereinstimmt. Als Stiftungstag ward in Rom der 21. April

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 419

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 419 tonius, uneingedenk seines alten Ruhmes, folgte ihr; das verlassene Land' Heer ergab sich ohne Schlacht nach einigen Tagen. Octavius verfolgte seinen Sieg, und Antonius, von der Cleopatra selbst verrathen, gab sich den Tod; auch Cleopatra tödtete sich selbst, um nicht den Triumph ihres Feindes zu schmücken: Aegypten ward in eine römische Provinz verwandelt. Als Herr des römischen Reichs kehrte Octavius nach Rom zurück, wo Alles sich beeiferte, ihm mit knechtischer Unterwürfigkeit entgegenzukom- men. Drei Triumphe wurden ihm zuerkannt und der Titel Imperator ans immer. Später erfand man für ihn den neuen Titel Auzu8tu8 (ehr- würdig, heilig), welchen auch alle seine Nachfolger führten, sowie auch den eigentlich nur den Nachkommen Cäsars gebührenden 'Namen 0ue8ur, der bald die gewöhnliche Anrede an die römischen Imperatoren wurde und wel- chen wir durch Kaiser übersetzt haben. August, seinem hinterlistigen Cha- rakter getreu, nahm den Schein an, als wollte er die Republik wiederher- stellen, ließ sich aber durch die Gründe seiner Freunde, des Mäcenes, eines ausgezeichneten Staatsmannes, und des Agrippa, der überall für ihn ge- siegt hatte, -sowie durch die -Bitten des Senats bewegen, die höchste Gewalt, wenigstens für die nächsten 10 Jahre, zu behalten. Viermal wiederholte er während seiner Regierung dies Gaukelspiel und schien so immer nur auf Bitten des Senats die Last der Allgewalt aus einige Jahre zu über- nehmen. Ebenso sorgte er dafür, die äußeren Formen der Republik so wenig als möglich zu verletzen. Der Senat setzte seine Sitzungen fort; doch wurde er die letzten Jahre beinahe gar nicht mehr zusammenberufen, und August wußte unter mancherlei Borwänden alle ihm gefährlich schei- nenden Mitglieder zu entfernen; auch Volksversammlungen und Wahlen fanden noch dem Scheine nach statt; aber August allein vergab alle Aemter, schläferte das ohnehin ganz entartete Volk durch Spiele und Brotverthei- lungen ein und sorgte übrigens für seine Sicherheit durch eine Leibwache von 10 Cohorten (Prätorianer), welche stets in Rom lagen und großen- theils aus Deutschen bestanden. Die Ruhe, welche er nach langen Jahren der Bürgerkriege im Innern wiederherstellte und erhielt, ward ihm von seinen ermatteten Zeitgenossen als Verdienst angerechnet; nur an den Grenzen und in entlegenen Provinzen fielen einige nicht sehr bedeutende Kriege vor. Die aufrührerischen Cantabrer wurden unterjocht, die unru- higen Pannonier und Illyrier in Zaum gehalten. Wichtiger waren die Kämpfe in Deutschland, wo die Römer schon bis an die Donau festen Fuß gefaßt hatten, aber vergebens das 'Nämliche in den nordwestlichen Ge- genden versuchten. Drusus, ein Stiefsohn Augusts, drang zwar in niehre- ren Feldzügen bis an die Ufer der Elbe vor, starb aber bei seiner Rückkehr zu Mainz; und Varus, welcher 3 der besten Legionen in dem heutigen Westfalen, dem Lande der Cherusker, befehligte, ward von Hermann (Ar- uiimus) in den unwegsamen Teutoburger Wald, in die Gegend des heu- tigen Paderborn und Lippstadt, verlockt und mit allen seinen Truppen er- schlagen, 763 (9 n. Chr.). — In seinen häuslichen Angelegenheiten war August sehr unglücklich; der Ehrgeiz seiner dritten Gemahlin Livia, welche ihre beiden Söhne aus einer früheren Ehe, Tiberius und Drusus, zu er- heben strebte, und die Ausschweifungen seiner Tochter Julia machten ihm viel Kununer. Ein von ihm sehr geliebter Neffe, Marcellus, starb, nicht 27*

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 425

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 425 Empörungen, die eine in Gallien, die andere der Bataver, unter dem Ci- vilis. Er war seit August der erste Kaiser, welcher eines natürlichen To- des starb. Sein als der Inbegriff aller Trefflichkeit gefeierter Sohn Titus regierte leider nur 2 Jahre, von 79—81; gehäufte Unglücksfälle, die Ver- schüttung der Städte Herculanum, Pompeji und Stabiä durch einen Aus- bruch des Vesuvs, eine große Feuersbrunst in Rom und die Pest, welche ihr folgte, gaben ihm Gelegenheit genug, seine Menschenliebe zu zeigen. Ihm folgte sein unwürdiger Bruder Domitianus, von 81—96. Er erin- nerte durch Ausschweifungen und Verschwendung, wie durch die überlegteste Grausamkeit an die Zeiten des Nero; ja er wollte schon bei seinem Leben unter die Götter aufgenommen werden. Muthwillig reizte er die Barbaren an der Donau zum Kriege, der sich mit Niederlagen und einem schimpf- lichen Tribute endigte. Nur Jul. Agricola, sein Feldherr in Britannien, erhielt die Ehre des römischen Namens und eroberte das Land bis an die schottische Grenze. Der Tyrann, der nach bloßer Laune die Edelsten hin- richten ließ, ward endlich auf Anstiften seiner eigenen Gemahlin, der er den Tod zugedacht, ermordet. Der Senat wagte es, einen Kaiser, den Greis Nerva, zu ernennen, und das Heer erkannte ihn an. Nerva's kurze Re- gierung von l'/j Jahren war milde und gerecht; das beste, was er that, war, einen Spanier aus Italien, den Trajan, zu seinem Nachfolger zu er- nennen. Trajan, 98 —117, gehört zu den besten und größten Kaisern. Gerecht und wohlwollend, that er Alles, um dem Volke und den Provinzen aufzuhelfen; er ließ die Beamten wieder durch das Voll ernennen und ver- schaffte dem tief gesunkenen Senat wieder einige Achtung. Als Krieger zeichnete er sich vorzüglich aus. Er verweigerte den schimpflichen Tribut, den sein Vorgänger den Datiern bewilligt, drang in mehreren Feldzügen über die Donau, über welche er eine steinerne Brücke schlagen ließ, und verwandelte Dänen (Walachei, Siebenbürgen und Moldau) in eine römische Provinz. Die Einfälle der Parther und ihre Einmischung in die armenischen Angelegenheiten riefen ihn nach Asien; auch hier siegte er, machte Armenien zur Provinz, demüthigte die Parther, ging siegreich über den Euphrat und den Tigris und erweiterte die Grenzen des Reichs bis an diesen Fluß. Auf der Rückkehr von einem Feldzuge gegen die Araber starb er an Krankheit. Durch ein wahrscheinlich untergeschobenes Testament ward Aelius Hadria- nus, 117—138, sein Nachfolger. Mäßig, milde und gerecht, suchte er das Wohl des Reichs ohne Kriege zu befördern und gab selbst einige Eroberungen Trajans jenseit des Tigris wieder auf. Aus seinen beständigen Reisen sorgte er für die Anlage von Wegen und Städten, und erweiterte namentlich das von ihm begiinstigte Athen. Dagegen aber war er kleinlich eitel aus seine Gelehrsamkeit und eifersüchtig auf den Ruhm früherer großer Schriftsteller. Das Grabmal, welches er sich errichten ließ, Moles Hadriani, ist die jetzige Engelsburg in Rom. Sein adoptirter Sohn Antoninus mit dem wohlver dienten Zunamen Pius, der Fromme, auch der Vater der Menschen genannt, hat von seiner an äußeren Begebenheiten armen Regierung nur das An- denken seiner Gerechtigkeit und seines Wohlwollens hinterlassen. Von seinen beiden adoptirten Söhnen M. Aurelius, der Philosoph, 161 —180, und L. Verus, war jener ein durch Mäßigkeit, Sttenge gegen sich selbst, Thätig- keit und Milde, dieser ein nur durch Ausschweifungen berühmter Fürst.

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 427

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 427 feindliches Reich, der Staat von Palmyra, entstanden, welchen die Wittwe Odenats, Zenobia, mit männlichem Heldenmuthe behauptete. Aurelian schlug die Deutschen am Rhein und an der Donau, die Gothen in Thracien zu- rück, zerstörte das Reich der Zenobia und nahm sie selbst gefangen, kam aber 275 durch eine Verschwörung im Heere um. Rach langem Zwischen- raum wagt es einmal wieder der Senat, einen Kaiser, den trefflichen Greis Claudius Tacitus, einen Nachkommen des Geschichtschreibers, zu ernennen, der aber leider schon nach 6 Monaten stirbt. Sein Nachfolger Aurelius Probus, in Asien gewählt, gehört zu den besten Regenten jener elenden Zeit. Er scblug die Allemannen und Gothen, zwang die Perser zum Frieden und ließ die ersten Reben am Rhein pflanzen; doch ward er von den Soldaten 282 ermordet. Nach einigen unbedeutenden und schnell wieder umgekom- menen Regenten wird endlich 284 Diocletian ernannt. Nachdem er sich einiger Nebenbuhler entledigt, fühlte er, daß ein Einzelner der Last, das sinkende Reich zu stützen, nicht gewachsen sei, und ernannte den Val. Maxi- minianus zum Kaiser (Augustus) im Westen; bald aber nahmen beide noch zwei Gehülfen, als Mitregenten des zweiten Ranges, mit dem Titel Cäsa- ren, Diocletian den Galerius, und Maximinianus den Constantius Chlorus, wodurch das Reich in 4 große Verwaltungsbezirke zerfiel; eine Einrichtung, die sich zwar für den Augenblick nützlich erwies, aber auch zuerst die Idee der Treunung des Reichs anregte und zugleich die letzten Kräfte des Reichs durch Vermehrung kostspieliger und jetzt schon immer orientalischer werden- der Hofhaltungen erschöpfte. Nach mehreren glücklichen Kriegen gegen die Perser und die Mauren, welche Aegypten verheert hatten, legte Diocletian 305 die Kaiserwürde nieder und vermochte auch den Maximinianus, das Gleiche zu thun. Dioclettan zog sich nach Salöna in Dalmatien zurück, wo er glücklich im Genuß des Landlebens noch bis 313 lebte. Constantius Chlorus starb bald nachher (306) zu Dort, und sein Sohn Constantin, ge- wöhnlich der Große genannt, ward zum Kaiser ernannt, wider den Willen des Galerius, welcher 2 andere Cäsaren gewählt hatte. Zu gleicher Zeit trat der alte Maximinianus in Rom wieder auf und nahm seinen Sohn Maxentius zum Gehülfen, so daß das Reich jetzt 6 Beherrscher hatte. Bald aber starb Galerius; Maximinianus, treulos gegen Alle, ward hin- gerichtet; Maxentius, vom Constantin, der sich nun öffentlich für das Chri- stenthum erklärte, an der Milvischen Brücke bei Rom 312 besiegt, kam in dem Flusse um, und Licinius, der indeß einen seiner Mitbewerber besiegt, ward endlich auch von Constantin 323 geschlagen und hingerichtet. Con- stantins Regierung ist merkwürdig dadurch, daß er sich zum Christenthum bekannte, welches von nun an die herrschende Religion des Reichs blieb; daß er den Sitz der Regierung, der zwar dem Namen nach bisher noch in Rom, häufig aber schon in Mailand und in Nikomsdien gewesen war, nach Byzanz, 330, verlegte, welches er nach dem Muster Roms neu um- baute, mit unzähligen aus Rom entfiihrten Kunstwerken schmückte, und dem er den Namen Neu-Rom, bald aber in Constantinopel verwandelt, beilegte; und endlich daß er die ganze bisherige Verfassung änderte, wodurch eine Menge neuer Titel und Würden entstanden. Im Begriff, gegen die Perser zu ziehen, erkranke Constantin und empfing, nach damaliger abergläubischer Sitte, die Taufe auf dem Sterbebette, 337. Unter ihm ward die erste
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